Kieler Förde am 21. August 2011

Gut, wenn man einen Kumpel hat, der sein Boot an der Kieler Förde liegen hat! ;o)

Was gibt es schöneres, als an einem herrlichen Spätsommertag noch einmal Wind und Wellen zu geniessen und einen tollen Segeltag auf einem der interessantesten Reviere, die Deutschlands Küsten zu bieten haben, zu verbringen. Dazu hatte ich mir die Kieler Förde ausgesucht. "Ausgesucht" bedeutet in diesem Zusammenhang schlicht und einfach, dass mein Segelkumpel Reiner hier seine "Haserlie" liegen hat und ich einen ohnehin geplanten Kielbesuch hier mit einem herrlichen Tag auf dem Wasser verbinden konnte.

Also, Samstag morgen um 7:30 h in Hannover ins Auto gesetzt und pünktlich um 10:00 h stand ich in Kiel Friedrichsort auf dem Steg! Es konnte losgehen...

Reiners Boot ist eine Jouet Sheriff 600, also ca. 6 m lang und ein Kielboot. Leider habe ich keine Fotos vom Boot gemacht, deshalb hier ein Foto aus dem Winterlager.

Bei herrlichstem Sonnenschein und leichter Brise machten wir die Haserlie segelfertig. Noch schnell ein bißchen Sonnencreme ins Gesicht und raus gings auf die Kieler Förde. Erstmal mit Motor um die Untiefentonnen herum in Richtung Fahrwasser. Dann wurden die Segel gesetzt und im Fahrwasser ging es bei achterlichem Wind aus Südsüdwest raus in Richtung Ostsee.

Obwohl wir relativ früh dran waren, war auf der Förde schon mächtig Betrieb! Fahrgastschiffe, die die Förde auf ihrem Weg zu den Anlegestellen kreuzen, Containerschiffe auf ihrem Weg vom Nord-Ostseekanal in Richtung Ostsee und umgekehrt, Motoryachten und natürlich jede Menge Segelyachten machten die Fahrt abwechslungsreich und jederzeit interessant.

Leider wehte der Wind recht schwach, vielleicht 1-2 Bft. Also schaukelten wir gemütlich auf der Westseite des Fahrwassers vorbei am Leuchtturm Friedrichsort...

...und dem Falckensteiner Strand bis kurz vor den ehemaligen Olympiahafen Schilksee. Dies war der gemütlichere Teil unseres Ausflugs. Zwischendurch wurden die Vorräte, die Reiner mitgebracht hatte, vernichtet. Schon toll, so ein Tag auf dem Wasser...und zwischendurch ein gut gekühltes Green-Lemon! :o)

Gegen Mittag frischte der Wind dann gehörig auf. Vor Schilksee wurde gewendet und ab jetzt hatten wir es mit 3-4 Bft zu tun, die direkt von vorne auf die Nase standen. Also hiess es jetzt "kreuzen"! Vorbei war es mit der Gemütlichkeit, und nun machte es richtig Spaß!!! :o)

Segel dichtholen, und ab gings mit rd. 5 Knoten in Richtung Ehrenmal Laboe. Wer schon auf der Kieler Förde gesegelt ist, kennt diese bereits von weitem zu sehende Landmarke nur zu gut.

Kurz vor Laboe wurde wieder gekreuzt und so ging es im Zickzack zurück in Richtung Heimathafen. Die Bedingungen, Wind und Wellen, hätten jetzt nicht besser sein können. Manchmal hatte man das Gefühl, als sollte man schnell den Kurs wechseln... ;o)

Inzwischen war die Förde so voll mit Schiffen, dass erhöhte Aufmerksamkeit angesagt war. Von vorne begegnte uns jetzt ein Kreuzfahrtschiff, die Color Fantasy, die zwischen Kiel und Oslo pendelt. Ein gewaltiges Schiff, gegen das man sich so was von "mickrig" vorkommt... Ist schon ein tolles Bild, diesen Riesenkahn begleitet von den vielen viel kleineren Segelyachten zu sehen.


Gerade noch hatten wir die Color Fantasy an Backbord, schon hörten wir an Steuerbord einen lauten Dieselmotor, den wir zunächst keinem Schiff zuordnen konnten. Dann war der Verursacher entdeckt. Es handelte sich um ein U-Boot der portugiesischen Armee auf dem Weg zum Nord-Ostsee-Kanal, das zwar aufgetaucht fuhr, aber trotz der großen Lautstärke noch relativ weit weg war. Schnell kam das U-Boot näher. Deutlich war die portugiesische Flagge am Turm zu sehen. Es wurde begleitet von zwei kleineren Schnellbooten der deutschen Marine, die offensichtlich "den Weg frei machten". Ich sagte ja oben schon, dass es durchaus abwechslungsreich zugeht, auf der Kieler Förde... ;o)

Kurz vorm Heimathafen war die Wasserschutzpolizei auf der Pirsch nach Skippern, die das betonnte Sperrgebiet durchkreuzten. So mussten hier einige beidrehen. Wir natürlich nicht, brav wie wir sind...

Gegen 16:00 h waren wir dann zurück am Skagerrakufer. Kurz ausruhen und dann gings an den Teil, den man gerne Robotern, Maschinen oder sonstigem "Dienstpersonal" überlassen würde, das Abschlagen der Segel und das Klar-Schiff-machen! Aber, was soll's...gehört ja nun mal dazu.

Bei einem letzten Getränk ging so ein herrlicher Tag auf einem ganz tollen Revier zu Ende.

Reiner, nächtes Jahr wieder!!! :o)

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